Weissfleckenkrankheit ist die deutsche Bezeichnung für Vitiligo und oftmals bekannter als der Fachausdruck - selbst bei Ärzten. 

Gewöhnlich bemerken die Betroffenen weiße Areale auf der Haut, die sich klar von der pigmentierten Haut abgrenzen. Die Verteilung dieser Flecken ist größtenteils annähernd spiegelgleich über den Körper verteilt; hierbei spricht man von generalisierter Vitiligo. 

Der Verlauf kann bei jedem Menschen unterschiedlich sein. In der Regel treten insbesondere an den Extremitäten (Hände und Füße) erstmals weiße Flecken auf, die sich jedoch über den ganzen Körper verbreiten können. Der weitere Verlauf ist je nach Vitiligo-Typ unterschiedlich. Die Depigmentierung kann in einigen Fällen sehr schnell voranschreiten, dies ist jedoch nicht zwingend.

Es gibt Pilzerkrankungen der Haut, die leicht mit Vitiligo verwechselt werden können. Allerdings ist es für Dermatologen kein Problem Vitiligo eindeutig zu diagnostizieren bzw. andere Erkrankungen auszuschließen.

Vitiligo ist keine ansteckende Krankheit und kann deshalb nicht durch Kontakt jedweder Form übertragen werden.

Nach allen uns bekannten Hinweisen und Erfahrungen ist Vitiligo nicht heilbar! Es gibt jedoch immer wieder Berichte von Spontanheilungen.
Vitiligo kann durch Therapien in der Regel nur im dessen Verlauf eingedämmt werden, was zu einem Rückgang der depigmentierten Areale auf ein Minimum führt.

Melanozyten sind die Pigment produzierenden Zellen der Haut. Bei Vitiligo verlieren diese Pigmentzellen ihre Aktivität, so dass weniger Melanin produziert wird. Dieser Prozess kann bis zum vollständigen Verenden der Melanozyten voranschreiten. 

Melanin nennt man das von den Melanozyten produzierte Pigment, das in der Haut eingelagert wird und das tieferliegende Areale der Haut vor UV-Strahlung schützt.

Es wird zwischen einer lokalisierten Vitiligo und der generalisierten Vitiligo unterschieden. Erstere zeichnet sich durch segmentale oder lokale Depigmentierungen aus, die in der Regel nach kurzem Wachstum relativ stabil bleiben. Die generalisierte Vitiligo ist nicht auf einzelne Stellen des Körpers beschränkt, sondern breitet sich meist symetrisch über beide Körperhälften aus. 

Grundsätzlich kann jedes Areal der Haut von Vitiligo betroffen sein. Dies gilt insbesondere auch für die Schleimhäute des Mundes und der Nase, den Lippen und Brustwarzen, aber auch für die Iris der Augen. Meistens kommt es jedoch zuerst an den Extremitäten wie Händen und Füße, im Bereich des Gesichtes und des Halses und in der Anogenitalregion zu Depigmentierungen.

Eine Ausbreitung von Vitiligo ist nicht in jedem Fall zwingend. Die Möglichkeiten und der Grad einer Ausbreitung reichen von kleinen vereinzelten Flecken die über Jahre oder ein Leben lang stabil bleiben, bis zur fast vollständigen Depigmentierung der Haut.

Unter Vitiligo leiden ein bis zwei Prozent der Weltbevölkerung, unabhängig davon welchem Geschlecht oder welcher Hautfarbe sie angehören.
Unterschiedlichen Berichten zufolge soll es Regionen geben, in denen bis zu acht Prozent der Bevölkerung an Vitiligo leiden.
Dies sind jeoch Schätzungen - siehe auch den Kommentar unter A bis Z bei Verbreitung.

Grundsätzlich kann jeder Mensch an Vitiligo erkranken. Entscheidend für eine Wahrscheinlichkeit der Erkrankung sind allerdings noch nicht näher erforschte und somit unbekannte Faktoren die zu Vitiligo führen, aber auch eine erbliche Vorbelastung. Bei Auftreten von Vitiligo in der Familie ist die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung stark erhöht. 

Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an Vitiligo ist bei erblicher Vorbelastung stark erhöht. Die Krankheit muss nicht zwingend bei nachfolgenden Generationen auftreten (ob in direkter oder indirekter Linie), was nicht bedeutet, dass die genetische Veranlagung zu Vitiligo nicht weitervererbt würde.

Die Ursachen der Entstehung von Vitiligo sind noch nicht hinreichend geklärt. Die Theorien reichen von der Annahme eines genetischen Defektes bis hin zur Theorie, dass der Mechanismus der Depigmentierung durch eine Autoimunreaktion ausgelöst wird. Es ist wahrscheinlich, dass ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren Vitiligo auslöst. 

Selbstverständlich kann eine Belastung der Haut mit Chemikalien immer zu Schädigungen derselben führen. Dies wirkt sich dann möglicherweise auch auf die Ausbreitung der Vitiligo aus. Unterschiedliche Ärzte geben hierzu Ratschläge zur Vermeidung des Kontakts von Chemikalen im Alltag. Eine kleine Aufstellungen finden Sie unter "A bis Z" / Chemikalien. 

Unter genetischer Disposition versteht man einen Gendefekt der zu Vitiligo führt und infolge dessen an nachfolgende Generationen vererbt werden kann. 

Wenn ein Gendefekt in der Famielie vorliegt ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöht. Selbst wenn kein Familienangehöriger an Vitiligo erkrankt ist können theoretisch unterschiedliche Gendefekte bei den Eltern zu einem Defekt im für Vitiligo verantwortlichen Gen beim Kind führen. 

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder von Vitiligo-Patienten ebenfalls an Vitiligo erkranken ist um den Faktor 4 bis 5 höher, jedoch nicht zwingend. 

Hashimoto Thyreoiditis ist eine Autoimunerkrankung der Schilddrüse, in deren Verlauf die Schilddrüse durch körpereigene Antikörper zerstört wird. Hashimoto ist eine sogenannte assoziierte Autoimunerkrankung die in vielen Fällen in Verbindung mit Vitiligo auftritt. Der Nachweis einer Hashimoto Tyreoiditis kann nicht durch herkömmliche Untersuchungen der Schilddrüse durchgeführt werden. Hierzu sollten Sie einen geeigneten Nuklearmediziner konsultieren. 

Oft werden neben Vitiligo auch andere Erkrankungen, insbesondere Autoimunerkrankungen festgestellt. Hier sind insbesondere Hashimoto Thyreoiditis, Basedow´sche Erkrankung, Alopezia areata (Kreisrunder Haarausfall), Typ 1 Diabetes, perniziöse Anämie,morbus addison und Psoriasis zu nennen. Das muss nicht zwingend der Fall sein, aber wenn man eine Auto-Immunerkrankung hat besteht ein höheres Risiko für weitere Auto-Immunerkrankungen.

Der Einfluss der Psyche auf Vitiligo ist nicht zu unterschätzen. Vielfach wird die Ausbreitung der Weissfleckenkrankheit bzw. ein neuerlicher oder bestehender Schub mit psychischer Belastung sowie Stress in Verbindung gebracht.

Vitiligo tritt häufig in Zusammenhang mit Pubertät, Schwangerschaft oder Klimakterium erstmals auf. Auch der Ausbruch von Vitiligo bei Einnahme oder Absetzten der Pille wurde schon beschrieben. Dies lässt Rückschlüsse darauf zu, dass Vitiligo mit hormonellen Veränderungen einhergehen kann. 

Das Wort VITILIGO kommt aus der lateinischen Sprache. Geprägt wurde die Bezeichnung am Anfang der christlichen Zeitrechnung von dem lateinischen Arzt Aulo Cornelius Celso. 

Möglicherweise ist der Begriff Vitiligo auf das lateinische Wort Vitia (organischer Fehler / Defekt) zurückzuführen.

Vitiligo ist schon seit mehreren tausend Jahren bekannt und wurde in den Papyrusrollen von Ebers beschrieben, im klassischen Griechenland und ebenso in der Bibel, in der von einer "Weißen Lepra" oder einer "falschen Form von Lepra" gesprochen wird. Auch stehen Hinweise auf diese Krankheit in hinduistischen und buddhistischen sakralen Büchern. 

Generell galten in Betroffenen in der vorchristlichen Zeit als "Gezeichnete" und wurden schon damals besonders angesehen bzw. behandelt.
Manchmal bedeuteten diese Flecken, daß der Betroffene (von wem auch immer) ausgewählt wurde und zog eine Bevorzugung (in den hinduistische und buddhistischen Gegenden) nach sich. Oftmals aber wurden im Zusammenhang mit dem Ausbruch von Vitiligo auch negative Zeichen und Botschaften vermutet. Die Analyse und die Verfolgung des Krankheitsbildes Vitiligo waren in früheren Zeiten äußerst schwierig, weil es leicht mit anderen Krankheiten - früher besonders dem beginnenden Stadium der Lebra - verwechselt werden konnte, aber auch mit Pilzerkrankungen, Verätzungen oder Albinismus. 

Es werden eine Reihe unterschiedlicher Therapien mit verschiedenen Therapieansätzen angeboten. Eine kleine Auswahl dieser Therapien finden Sie auf dieser Webseite unter A-Z und dort unter Therapien.

Wir, der Deutsche Vitiligo-Bund e.V. und die darin organisierten Personen geben keinerlei Empfehlungen für hier beschriebene Therapien. Diese sollten Sie im persönlichen Gespräch mit einem Arzt Ihres Vertrauens auswählen und nur unter seiner Aufsicht durchführen. 

Wir, der Deutsche Vitiligo-Bund e.V. und die darin organisierten Personen geben keinerlei Empfehlungen für behandelnde Ärzte, Dermatologen bzw. Spezialisten für Vitiligo.

Bitte setzen Sie sich zur Beantwortung dieser Frage mit der Selbsthilfegruppe bzw. dem auf diesen Seiten genannten Ansprechpartner in Ihrer Region in Verbindung. 

UV A - Licht ist ein Bestandteil des Sonnenlichts im Wellenlängenbereich zwischen 320 bis 400 nm (nach Comité International de Lumičre) und somit eine natürlich vorkommende elektromagnetische Strahlung. Die Bestrahlung mit UV A ist nicht unumstritten, da die Gefahr der Schädigung der Haut im Vergleich mit UV B erhöht ist. 

UV B - Licht ist ein Bestandteil des Sonnenlichts im Wellenlängenbereich zwischen 290 bis 320 nm (nach Comité International de Lumiere) und somit eine natürlich vorkommende elektromagnetische Strahlung. Heutzutage wird bei Therapien gegen Vitiligo, aber auch gegen Psoriasis, in der Regel UV B - Licht mit einer Wellenlänge von 311 nm eingesetzt.

Selbstverständlich stellt UV-Licht immer eine Gefahr für die Gesundheit der Haut dar. UV-Strahlung fördert die Entstehung von Hautkrebs! Allerdings gibt es Untersuchungen wonach die Gefahr lichtinduzierten Hautkrebs zu entwickeln bei Patienten mit Vitiligo nicht höher ist, als bei jenen ohne Hauterkrankungen.

Hierzu gibt es verschiedene Anbieter, deren Links bzw. Adressen Sie unter "Anbieter von Betrahlungsgeräten" in unserer Linksammlung finden.

Die Pigmentzellentransplantation ist ausschließlich bei einer stabilen Vitiligo angezeigt. Die Depigmentierung sollte sich seit einigen Jahren nicht ausgebreitet haben, um ein zufriedenstellendes Ergebnis durch Transplantation erzielen zu können.

Durch Therapie zurückgewonnene Pigmente können zwar dauerhaft bleiben, dies ist jedoch nicht zwingend der Fall. In manchen Fällen gingen die Pigmente nach Beendigung der Therapie wieder verloren, bei anderen Patienten blieben sie erhalten. Hierzu ist keine Regel abzuleiten. Die Dauerhaftigkeit der Pigmentbildung ist sicherlich von der Therapie, aber im Besonderen von der Art und Ursache der Vitiligo abhängig.

Auch wenn verschiedentlich Therapien als absolut erfolgversprechend angeboten werden, ist dies leider nicht der Fall. Der Erfolg hängt in besonderem Maße von der Art und Ursache der Vitiligo ab. Jeder Betroffene sollte sich darauf einstellen, dass möglicherweise mehrere Therapien getestet werden müssen, bevor ein zufriedenstellendes Ergebnis eintritt.

Sollte eine Hashimoto Tyreoiditis bestehen und diese behandelt werden, kann gleichzeitig eine Repigmentierung einsetzen. Auch dies ist jedoch nicht zwingend der Fall, wurde aber bereits beobachtet. 

Hierzu können unterschiedliche, handelsübliche Kosmetika verwendet werden, aber auch Camouflage-Produkte. 

Camouflage wird ähnlich angewendet wie MakeUp, kann jedoch mit Fixierpuder über einen längeren Zeitraum haltbar gemacht werden und verwischt nicht so schnell.